Von Leonie Mertes
Zunderschwämme gelten vor allem als Parasiten, die geschwächte Laubbäume befallen. Sie besitzen aber auch Heilkräfte. Die Schönheit der konsolenartigen, fein ziselierten Gebilde der Fruchtkörper führt in die künstlerische Auseinandersetzung. Der grafische Eingriff in die Unterseite legt differente Strukturen frei. Die Umkehr der natürlichen Perspektive auf die Wuchsrichtung des Schwammes zwingt zum genauen Hinsehen. Die Infragestellung der gewohnten Sicht ist gleichzeitig ein Hinterfragen unseres Verhältnisses zu Vergehen und Werden der uns umgebenden Natur.
Tinder fungi are primarily regarded as parasites that attack weakened deciduous trees. But they also possess healing powers. The beauty of the console-like, finely chiselled formations of the fruiting bodies has lead Leonie into an artistic exploration. The graphic intervention in the underside exposes differentiated structures. The reversal of the natural perspective on the direction of growth of the sponge forces us to look closely. The questioning of the usual view is at the same time a questioning of our relationship to the nature that surrounds us.