Objektbeschreibung
Der Herbst 2022 war ein sogenanntes Mastjahr. Die Bäume reagierten mit einer Überproduktion von Samen, um ihre Art zu erhalten. Eine noch weitgehend unerforschte klimabedingte „Panikreaktion“, die den Baum viel Energie kostet. Vor allem die Eiche hat im vergangenen Jahr eine unglaubliche Fülle an Früchten hervorgebracht. Jede Eichel hat einen Hut. Diese Kapseln als Überbleibsel der Ernte in Verbindung mit dem ewig wiederverwendbaren Ton bilden die Grundlage und Inspiration für dieses Werk. Ein Werk, das aus der Natur geschaffen wurde und im Laufe der Zeit wieder mit ihr verschmilzt. So soll für den Besucher ein Erlebnis geschaffen werden, das seine Aufmerksamkeit für die Welt um ihn herum erweitert.
Künstlerportrait
Lucia Keidels Arbeit nimmt uns mit auf eine sensible und poetische Reise, auf der die Realität abstrakt und die Abstraktion real wird. Als interdisziplinäre Künstlerin sensibilisiert sie sich durch genaue Beobachtung, Feldforschung und Recherche für ihre Umwelt. Durch ihre Werke macht sie erfahrbar, was es bedeutet, mit der Natur und als Teil von ihr zu leben, denn wir müssen wahrnehmen, was die Erde uns sagt.
Mit einem Hintergrund in bildender Kunst und Erfahrung im Bühnenbild sowie in der konstruktiven und skulpturalen Arbeit mit Ton schließt sie gerade ihr Studium der Interdisziplinären Künste in Maastricht ab.
In ihren performativen Arbeiten arbeitet sie mit Film, Ton, Bewegung und den taktilen Eigenschaften organischer Materialien. Sowohl der Entstehungsprozess als auch das Ergebnis beziehen sich auf die aktuellen Gegebenheiten der Umwelt und auf ihre eigene Wahrnehmung sinnlicher Erfahrungen. Durch diese Art des Erforschens entsteht ein Sensibilisierungs- und Lernprozess, der zu einem sich ständig weiterentwickelnden Ergebnis führt.