Leonie Mertes

Leonie Mertes

Einleitung

Leonie Mertes *1967 lebt und arbeitet in der Südeifel. Wegmarken wie die Europäische Kunstakademie Trier und diverse Gruppenausstellungen führten zum Studium der freien Kunst an der Hochschule der bildenden Künste Saar. (Diplomabschluss 2022, derzeit Meisterstudium bei Prof. Katharina Hinsberg) Gegenwärtigen Schwerpunkt bilden Arbeiten MIT und IM Papier. Offen und sensibel der Natur gegenüber stellt sich LANDART in Kyllburg als neue Herausforderung dar. Im Kontext des Themas Natur reflektiert die Arbeit im Papier in ihrem Kern die Verletzung der Natur und den Ansatz der Heilung.

Gewendet (2022)

Zunderschwämme gelten vor allem als Parasiten, die geschwächte Laubbäume befallen. Sie besitzen aber auch Heilkräfte. Die Schönheit der konsolenartigen, fein ziselierten Gebilde der Fruchtkörper führt in die künstlerische Auseinandersetzung. Der grafische Eingriff in die Unterseite legt differente Strukturen frei. Die Umkehr der natürlichen Perspektive auf die Wuchsrichtung des Schwammes zwingt zum genauen Hinsehen. Die Infragestellung der gewohnten Sicht ist gleichzeitig ein Hinterfragen unseres Verhältnisses zu Vergehen und Werden der uns umgebenden Natur.

Kallus (2022)

Rückeschäden beschädigen den Baum im Stiftswald.
Großflächig liegt Splintholz frei.
Verlust von Borke, Bast, Kambium ist Verletzung, Schädlingen Zugang bietend. Im begrenzten Oval liegt die nackte Haut des Baumes frei.
Symbolik des Verschlussversuches durch verletzungslindernde Eingrenzung mit Baumbalsam.
Zusätzliches ,Baumaterial‘ zum Aufbau neuen Gewebes, schützendes Hilfsmittel Überwallung unterstützend.
Hoffnung auf Kooperation der Materialien und gelingende Heilung.