Zusammenfassung
„I Am Still Here“ von Dirk Schellekens ist ein poetischer und interaktiver Eingriff in der Natur und besteht aus zwei Flächen, die die Blick des Betrachters blockieren. Jede Fläche ist jedoch eine fotografische Kopie der Landschaft, die normalerweise zu sehen ist, wenn die Fläche nicht vorhanden ist, die Fotografie erscheint jedoch als Negativbild. Auf jedem Bild ist der Künstler irgendwo präsent.
Mit moderner Technologie können Sie mithilfe Ihres Smartphones die positive (normale) Ansicht der Fläche entdecken. Wenn Sie an der richtigen Stelle stehen und den richtigen Winkel finden, fügt sich das Bild perfekt in die Landschaft ein.
Konzept
Mit dieser interaktiven Installation zeichnet Schellekens Zeit und Fragilität, Transformation und Strenge auf. Er schafft eine gegenseitige Abhängigkeit zwischen der gezeigten Landschaft und ihrer Darstellung. In dem Bestreben, das Lesen des Bildes zu verlangsamen und auf die zerbrechliche Transformation aufmerksam zu machen, durchlaufen die Landschaft und ihre Bewohner jede Stunde, jeden Tag, jede Jahreszeit, jede Ära, …
Ein Kunstwerk ist für Schellekens kein flüchtiges und konsumierbares Bild, sondern etwas, das Zeit braucht. Es spiegelt insbesondere im Zusammenhang mit der Pandemie unseren Umgang mit stillstehender oder langsamer werdender Zeit wider. In „I Am Still Here“ übersetzt Schellekens die Flüchtigkeit eines Fotos einer sich ständig verändernden Landschaft in einen zeitaufwändigeren Prozess, bei dem Sie sich das Bild wie in den alten analogen Tagen mithilfe moderner Technologie „entwickeln“.
Das Negativ war früher die Zwischenstufe des endgültigen Bildes. In dieser Arbeit ist das Negativ eine Metapher für die Zwischen- und Feinstufen, in der die Natur und die Menschen Tag für Tag leben. Es ist eine Phase, in der die Zeit eine große Rolle spielt.
Viele Menschen haben das Gefühl, dass sich unsere Beziehung zur Zeit in einer Krise befindet. Technologische Entwicklungen fragmentieren unser Zeitgefühl, was einigen von uns das Gefühl gibt, immer einen Schritt hinterher zu sein.
Das Bild ist eine Momentaufnahme, die an einem bestimmten Tag in den turbulenten Zeiten aufgenommen wurde, in denen wir heute leben. Die Anwesenheit des Künstlers auf dem Bild repräsentiert die Unbeständigkeit von uns allen gegenüber Veränderungen und Zeit. Auf den ersten Blick scheint sich diese Landschaft in den letzten und kommenden Jahren nicht viel zu verändern, aber im Lichte der Geschichte scheint auch die raueste Natur viel gebrechlicher zu sein, als man sich vorstellen kann.
synopsis
“I Am Still Here” from Dirk Schellekens is a poetic and interactive intervention in nature and consists of twopanels, which will block the public’s view. Yet, each panel is a photographic copy of the landscape, whichone normally would be able to see, if the panels weren’t there, but the content is printed in reversed colours. Also on each print the artist is present somewhere.
With modern technology, by using your smartphone, you can discover the positive (normal) view of the panel. By standing on the right spot and by finding the right angle, the image blends perfectly with the scenery.
concept
With this interactive installation Schellekens draws out notions of time and fragility, transformation and rigor. He creates an interdependance between the shown landscape and its display, in an effort to slow down the reading of the image and to call attention to the frail transformation the landscape and its inhabitants undergo, each hour, each day, each season, each era,…
For Schellekens, a work of art is not a fleeting and consumable image, but something that requires time. It reflects, particularly in the context of the pandemic, our handling of time standing still or slowing down. In ‘I Am Still Here’ Schellekens translates the fleetingness of a photograph of an ever changing landscape into a more time-consuming process of ‘developping’yourself the picture, like in the old analog days, by using modern technology.
The negative used to be the intermediate stage of the definitive image.In this work the negative is a metaphor for the intermediate and delicate stage nature and human beings inhabit time, day after day. It is a stage in which time plays a massive role.
Many people feel that our relationship with time is in crisis. Technological developments are fragmenting our sense of time, which makes some of us feel like we’re always one step behind.
The image is a snapshot, taken one specific day, in the tumultuous times we are living in today. The presence of the artist on the picturerepresents the vunerability of all of us to changesand time. At first sight, this landscape doesn’t seem to change a lot during the past nor thecoming years, but in the light of history, also the most rugged natureappears to be much frailer than one would imagine.